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Samstag, 7. November 2015

Stören Nutrias die heimische Tierwelt? Sind sie eine Plage oder eine Bereicherung?

Nutrias stammen - wie unsere Meerschweinchen auch - ursprünglich aus Südamerika, leben aber seit rund 100 Jahren auch an deutschen Gewässern. Einige entkamen aus Pelztierzuchten, einige wurden gezielt zur Gewässerpflege ausgewildert, da sie die Schilfgürtel an Seen schonend und auf natürliche Weise lichten. Während Experten meist die Meinung vertreten, dass Nutrias hier eine Nische besetzen und das natürliche Gleichgewicht nicht stören, behaupten einige Nutria Gegner manchmal, Nutrias würden unsere einheimischen Tiere stören.

Ich habe den Eindruck, dass Nutrias mit allen anderen tierischen Bewohnern an den Gewässern auf  jedem Fall eine sehr friedliche und harmonische Co-Existenz führen. So friedlich und harmonisch, dass wir Menschen uns vielleicht mal ein Beispiel daran nehmen sollten. Aber schauen Sie doch einfach mal selbst und bilden sich dann eine eigene Meinung:


Die Aufnahmen wurden nicht in einem Tierpark, sondern in freier Natur gedreht. Nutrias, Ente und Kormoran teilen sich hier also freiwillig eine kleine Insel als Schlafplatz. Auffallend finden wir: wo immer wir Nutrias antreffen, sind auch Fischreiher und, wie hier, teilweise auch Kormorane anzutreffen. Ob dies ein Zufall ist, oder ob wirklich der Zusammenhang besteht, dass sich die Nutrias positiv auf die Fischbestände auswirken, werden wir noch versuchen herauszufinden.

Nutrias - Plage oder Bereicherung für die Natur?

Hier noch ein Beitrag über Nutrias im Niddatal, wo eine für Deutschland außergewöhnlich große Nutria Population lebt. Frank Uwe Pfuhl vom Naturschutzbund "NABU" äußert in dem Beitrag seine Meinung zu zu dieser besonders großen Nutria Population und kommt dabei zu dem Ergebnis; "Aus Naturschutz-Fachlicher Sicht kein Problem" ... "da gibt es nichts zu meckern."
http://www.rtl-hessen.de/video/7551/die-nutrias-aus-niddatal (Quelle: RTL-Hessen.de)


Experten warnen vor Panikmache um Neobiota (neues Leben aus anderen Ländern)

Gerade wenn es um Nutrias geht, werden Debatten oft hitzig geführt. Nutria-Gegner warnen eindringlich vor den angeblichen "Gefahren" durch Tiere, die ursprünglich aus anderen Ländern stammen. Aber vielleicht sollte man sich nicht allein auf bloße Behauptungen von Laien verlassen, sondern Experten befragen, deren Aussagen sich auf fundiertes Fachwissen und wissenschaftliche Fakten stützen. In einem sehr lesenswerten Artikel auf welt.de, äußern sich mehrere Professoren zu den nicht-einheimischen Tierarten, darunter auch der Rostocker Zoologe Professor Kinzelbach, der den Begriff "Neozon" für eingewanderte Tiere prägte und dem man wohl getrost unterstellen darf, dass es weiß wovon er spricht. Die Experten halten die Aufregung über Neobiata für übertrieben und warnen vor Panikmache.

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