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Sonntag, 8. November 2015

Nützliche Einwanderer: Nutrias als Schädlingsbekämpfer und Teichpfleger

Nutrias - nützliche Einwanderer
Nutrias zur Vertreibung von „Bisamratten“

Dass Nutrias in Deutschland und Frankreich ausgewildert wurden, um Fischteiche von allzu üppigen Pflanzenwachstum zu befreien und dem unerwünschten Verlanden von Seen entgegen zu wirken, war mir bekannt. Auch das Nutrias die Verbreitung der unbeliebten Bisamratten mindern, weil sie gerne deren Bauten besetzen und den gleichen Speiseplan haben, wie die kleineren Bisams, war mir bekannt. Dass in Deutschland jedoch Nutrias auch ganz gezielt als "Schädlingsbekämpfer" angesiedelt wurden, um die Vermehrung der „Bisamratten“ einzudämmen, war mir jedoch neu. (Quelle: Cosmos Media UG, Kai Hirschmann, www.helles-koepfchen.de/artikel/1127.html)

Und warum werden die Bisamratten bekämpft? 

Im Gegensatz zur Nutria, die entweder oberirdische Schilfnester bewohnt, gerne auch vorhande Möglichkeiten aller Art als Behausung annimmt (alte Wasserrohre, Schlupfwinkel unter Baumstämmen o.ä.) oder sich mit einer einfachen Erdröhre ohne Verzweigungen begnügt, pflegen Bisams eine sehr viel größere „Buddel-Leidenschaft“ wenn es um Erdbauten geht. Bisams graben verzweigte Höhlen mit einem Schlafkessel und mehreren Ein-/ Ausgängen, die teilweise auch unter Wasser liegen. Bei steigendem oder fallendem Wasserstand wird der Eingang vom Bisam jeweils entsprechend höher oder tiefer angelegt, teilweise dann auch vom Wasser noch unterspült, sodass Bisambauten Schäden an Uferböschungen und Deichen verursachen können. Außerdem pflanzen sich "Bisamratten" sehr viel häufiger, schneller und zahlreicher fort als Nutrias. Möglicherweise hat sich auch auch wegen dieser Reproduktionsfähigkeit des Bisams umgangssprachlich der Begriff „Bisamratte“ durchgesetzt, obwohl der Bisam zoologisch gesehen auch keine Rattenart ist, sondern zu den Wühlmäusen gehört.

Ist irgendwo schon ein Bisambau vorhanden, besetzen Nutrias diesen gerne. Nutrias sind eben von Natur aus sehr bequeme Opportunisten - was immer bereits vorhanden ist und einen Schutz vor Witterung bietet, wird gerne angenommen, auch wenn der Bau dem kleineren Bisam gehört. Das ist wohl auch der Gund, warum Bisams Lebensräume meiden, in denen Nutrias vorkommen. Eigentlich sollte dies die Städte ja eher freuen, doch die "Hausbesetzung" wird den Nutrias oft zum Verhängenis, weil die Nutrias dann für die Schäden verantwortlich gemacht werden, die sie selbst gar nicht verursacht haben,

Biber und Nutria können gute Nachbarschaft pflegen

Übrigens: Biber und Nutrias können sehr gut in friedlicher Co-Existenz an einem Gewässer leben, da sie unterschiedliche Speisepläne haben. Während die Hauptnahrung des Bibers Äste und Zeige sind, knabbern Nutrias Wasserpflanzen, Gräser, Käuter, Wurzelknollen, usw. Auch die Bauten des Bibers sind für Nutrias uninteressant. Biber und Nutria stehen also nicht in Konkurrenz zueinander und können gute Nachbarn am See sein.

Und was ist eine Biberratte?

Biberratte ist ein irreführender Begriff,  der umgangssprachlich häufig als Bezeichnung für Nutrias verwendet wird, obwohl Nutrias weder mit dem Biber, noch mit Ratten verwandt sind.

Unterscheidungsmerkmale Nutria, Bisam und Biber

Wie  man die Tiere unterscheiden kann, wird hier mit anschaulichem Bildmaterial und detaillierten Infos erklärt: www.nutria-info.com/unterschied-nutria-biber-bisam

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